Warum bzw. wie funktioniert Hypnose eigentlich?

Jeder Mensch hat in seinem Alltags-Bewusstsein kritische Filter, die von außen kommende Reize und auch innere Gedanken einer Prüfung unterziehen. Alles wird mit inneren (oftmals negativen oder hinderlichen) Überzeugungen, Glaubenssätzen und Bewertungen von mir selbst und anderen etc. abgeglichen.

 

Viele gute, stärkende oder auch neutrale Gedanken, Gefühle und Ideen werden dabei leider oft abgelehnt und verworfen. Sie bekommen gar nicht die Chance, zu unserem inneren Kern, dem Unterbewussten, vorzudringen.

 

Dieser "innere Torwächter", auch kritischer Faktor genannt, tritt unter Hypnose in den Hintergrund. Wir werden offener und zugänglicher für Gedanken, Vorstellungen und Suggestionen, die sonst vielleicht an jahre- oder jahrzehntelang innerlich aufgebauten Mauern in unserem Geist abprallen würden. Neue Arten, die Welt um uns herum zu sehen, Perspektivwechsel, Gefühle der Selbstakzeptanz und der Selbstliebe können so - vorbei am kritischen Faktor - tief in uns einsinken und ermöglichen so positive Veränderungen, die sich im Hier und Jetzt, auch noch lange nach der eigentlichen Hypnosesitzung selbst, in unserem Denken und Handeln auswirken können.

Wichtig zu wissen: Unsere tiefsten inneren ethischen Werte und Überzeugungen bleiben auch in Hypnose aktiv. Es ist kein Fall bekannt, in dem ein unbescholtener Mensch, der Gewalt und kriminelles Handeln ethisch ablehnt, zu einer Gewalttat per Hypnose animiert werden konnte.

 

Folgt ein Mensch einem ethischen Grundwert, etwa, dass jeder Menschen Glück verdient und andere und sich selbst so akzeptieren sollte wie er oder sie ist, können Suggestionen zu Themen wie Selbstliebe, Selbstverwirklichung und Selbstakzeptanz heilsam und positiv wirken, auch wenn der kritische Faktor solche Gedanken aufgrund negativer Überzeugungen ("ich bin nicht gut genug", "ich bin es nicht wert, glücklich zu sein") im aktiven Bewusstsein blockieren würde.